Horsch: Proaktive Gestängesteuerung

03.11.2025

Das proaktive BoomControl-System von Horsch verwendet 3D-Radarsensoren und modelliert über deren Daten die gesamte Zieloberfläche im nahen Umfeld von 5 bis 10 Metern. Die so berechnete Gelände- und Bestandsoberflächenkontur dient der vorausschauenden Gestängesteuerung. Dabei überlappen sich die Kegel der Radarsensoren und erfassen den Abstand zu vielen Objekten, wie Boden- und Bestandsoberfläche, Blätter, Ähren und Lücken sowie Bodenfurchen zur Bewässerung und Hindernissen. Durch die Betrachtung des näheren statt des weit vorausschauenden Umfelds werden Fehler vermieden, die z. B. bei einem stark ansteigenden oder abfallenden Gelände entstehen können. Zugleich kann durch eine Erfassung des weiter vorausschauenden Bereiches frühzeitig auf größere Geländeänderungen reagiert werden. Zusätzlich werden die Werte aller Sensoren miteinander verrechnet, wodurch der Zielflächenabstand des Gestänges zwischen den Sensoren optimiert und ein Kontakt des Gestänges mit der Zielflächen vermieden wird.

Durch die im Vorfeld modellierte Zieloberfläche kann das neue BoomControl frühzeitig agieren und muss nicht erst reagieren. Der Abstand zwischen Düse und Zielfläche wird über die komplette Gestängebreite präziser eingehalten, was das Fehlerrisiko gerade beim Band- und Spot-Spraying oder bei der Einhaltung von Abständen beim abdriftarmen Spritzen verringert. Auch Schwierigkeiten durch Reflektionen am Spritzfächer, wie sie beim Einsatz von Doppelflachstrahldüsen mit Ultraschallsensoren auftreten können, werden ausgeschlossen. Zusätzlich kann durch den flächigen Scan sämtlicher Objekte eine Bestandsdichteabschätzung erfolgen und damit das System der Gestängeführung als smarter Sensor z. B. für die variable Applikation mitgenutzt werden.
www.horsch.com